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Burma - Ein Reisebericht

    Sonntag, 17.11.96

    Heute verbringen wir fast den ganzen Tag auf dem Inle – See mit einem offenen Boot mit Sitzen.

    Nach dem Frühstück auf der Terrasse gehen wir zum Bootsanleger und fahren durch einen Kanal zum offenen See. Zunächst sieht man noch Stelzenhäuser und die Leute, die dort leben, zu beiden Seiten des Kanals, manche essen gerade, Frauen waschen, Kinder planschen. Es ist viel Verkehr auf dem Kanal, teils Touristenboote, aber überwiegend motorisierte Boote mit Waren, vor allem Tomaten. Die Tomaten werden auf den schwimmenden Gärten angebaut, es ist das landwirtschaftliche Hauptprodukt hier, daneben wird noch anderes Gemüse und Blumen angebaut. Der See wird mit der Zeit immer kleiner, durch eingeschwemmten Sand und durch die Wasserhyazinthen, offiziell dürfen neue Gärten nicht mehr angelegt werden. Die Gärten sind aus Hyazinthen, einem Korbgeflecht und Humus und das ganze wird dann mit Stangen auf dem Grund befestigt. Der See ist sehr flach, nur bis zu 3 m tief. Überall sieht man Leute, die den Pflanzenwuchs mit Stangen vom Grund holen und in Booten abtransportieren. Am Kanal entlang ist eine ganze Strecke Vogelschutzgebiet, auch Teile des Sees gehören dazu, einen Eisvogel können auch wir dort sichten, sonst sehen wir im Vorbeifahren keine Vögel. Die Fischer benutzen ihre typischen Reusen, wir sehen einige Fischer damit, aber wir sehen keine Fischer, die ihr Netz auswerfen und auch keine, die mit dem Bein rudern. Einige Beinruderer sehen wir zwar, aber nicht mit Fischerbooten und meist halten sie auch das Ruder noch mit einer Hand fest. Nachdem wir die ersten schwimmenden Gärten angesehen und auch einem Fischer zugesehen haben, ist unsere erste Station das Patama – Kloster, Patama Kyaung. Das Kloster ist 450 Jahre alt, es ist weitgehend aus Teakholz gebaut. Wir sehen den Meditationsraum, hier sitzt zu entsprechender Zeit (als wir da sind nicht) ein Mönch und rezitiert Sutren, wenn er mit seinem Teil zu Ende ist, schlägt er einen Gong, zum einen, um die Verdienste dem Weltall mitzuteilen, zum andern, um dem nächsten Mönch zu signalisieren, daß er jetzt an der Reihe ist, um zu kommen und weiterzumachen. Außerdem gibt es noch einen riesigen Gong, der zum Mittagessen ruft. Es sieht dort nicht alles sehr ordentlich aus, das Kloster hat ein Wellblechdach wie leider die meisten.

    inlepkVon dort fahren wir weiter zum schwimmenden Markt von Ywama, leider sind die meisten Boote von Andenkenhändlern, trotzdem ist es ein interessantes buntes Bild. Die Leute manövrieren ihre Boote sehr geschickt, manchmal hat man den Eindruck, sie haben Schwierigkeiten, zum Einkaufen zu kommen, vor lauter Andenkenhändlern und Touristenbooten. Ich kaufe mir bei der Gelegenheit einen Sonnenhut, fest geflochten und etwas flacher als die vietnamesischen Kegelhüte.

    Nach dem Markt schauen wir bei einem Gold- und Silberschmied vorbei, die Gegenstände sind angeblich aus 100% Silber, nach der Weichheit des Materials zu urteilen, könnte das auch stimmen. Es gibt auch Jade und Edelsteine dort zu kaufen.

    Der nächste Haltepunkt ist die Phaung Daw Oo Pagode. Ich kaufe von einer hübschen jungen Dame ein Briefchen Blattgold, das ich dann wie die Gläubigen auf eine der 5 Buddha – Figuren klebe. inlebukDie Figuren gleichen nur noch Kugeln wegen des vielen Goldes, sie sind schätzungsweise 40-50 cm hoch. Jährlich wird eine der Figuren zum Fest im Oktober mit einem speziellen Boot zu den 5 größeren Orten um den See gefahren und bleibt in jedem Ort eine Nacht um dort verehrt zu werden. Eine Figur soll dabei einmal in den See gefallen sein, als die Leute in die Pagode zurückkehrten, stand die Statue wieder an ihrem Platz, mit Algen behängt. Das Schiff, mit dem die Buddhastatue gefahren wird, können wir sehen, es hat die Form eines Karaweik, bei genauerem Hinsehen ist alles ziemlich wenig kunstvoll; ein zweites, schöneres Boot ist für die Opfergaben gedacht.

    Die zweite Haupteinnahmequelle neben dem Gemüseanbau hier ist die Weberei, wir besuchen einen Betrieb und sehen eine Weile zu. Trotz großem Webstuhl (im Gegensatz zu der Handweberei der Palaung) ist das eine mühsame Angelegenheit, das Prinzip wird mir trotz längerem Zusehen nicht ganz klar, ich müßte mir das mal irgendwo durchlesen oder ausführlich erklären lassen. Im angeschlossenen Laden gefällt mir spontan ein Hemd, das ich für 800 K kaufe, später kaufe ich an einem Stand noch eines für 400 K. Später ärgere ich mich ein wenig, daß ich nicht gleich ein paar mehr mitgenommen habe, diese Shan Hemden sind nämlich hier nicht nur sehr billig, sondern sehr schön und vor allem in dem Laden von sehr guter Qualität. Zum anschließenden Mittagessen am Wasser wähle ich water chicken, eine hiesige Spezialität, mühsam zu essen in kleinen Stücken mit Knochen, aber sehr wohlschmeckend. Das Lokal ist allerdings etwas sehr touristisch, sogar den Reis müssen wir extra ordern.

    inlcat1kNun fahren wir zum Kloster der springenden Katzen. Die Katzen liegen da und pennen, ein Mönch läßt gerade ein paar springen, als wir ankommen, ein paar Touristen sitzen schon da, auch wir setzen uns auf den Boden, bzw. auf Matten und bekommen Tee und geröstete Sojakerne. Der Mönch hat ein fröhliches Gesicht, er spricht zumindest englisch und französisch recht ordentlich. Es ist ein wenig Kommen und Gehen, nach einiger Zeit gibt es dann eine erneute Vorführung, auch ein zweiter Mönch läßt die Katzen springen. inlcat2kDie Katzen springen teilweise durch einen Ring, die kleinen springen über den vorgehaltenen Finger. Fast alle legen sich nach dem Sprung gleich wieder hin und schlafen weiter, einer Katze wird es zuviel, und sie verzieht sich. Aber auch das übrige Kloster macht einen guten Eindruck, den besten aller bisherigen Klöster. Es ist alles sauber und aufgeräumt. Schöne Säulen tragen das Dach, viele Buddhastatuen stehen im Raum, einige recht ansprechend und vor allem sieht das Podest mit den Buddhastatuen nicht wie eine Rumpelkammer aus, wie mehr oder weniger in den meisten Klöstern bisher .

    Ob es sich bei der Dressur der Katzen um einen Zeitvertreib der Mönche handelt, der einem Mönch eigentlich unwürdig ist, ist umstritten. Die Mönche sagen, es handelt sich bei der Dressur der Katzen um eine geistige Übung, die viel Geduld erfordert, und wer Katzen kennt, der kann dies denke ich nachempfinden.

    Das wäre nun der letzte Programmpunkt, aber wir haben noch Zeit und fahren auf die andere Seite des Sees. Dort steigen wir bei einem Hotel mit Bungalows auf dem Wasser auf eine Anhöhe zu einer Pagode. Von hier hat man einen schönen Blick, man sieht die schwimmenden Gärten und den Übergang in den Schilfgürtel. Die Pagode selbst hat einen Buddha, der von einem Bagan – König (zwischen 11.und 13. Jhdt.) gestiftet wurde. Es gibt hier einen Mönch als eine Art Aufpasser oder Betreuer, der ist ganz alleine hier, auch da bekommen wir Tee und sitzen eine Weile bei ihm. Es sei hier schon einiges gestohlen worden. Wir fahren zurück über den See, wo wir noch einigen Fischern begegnen, hinein in den Kanal und zur Anlegestelle. Dann stürmen wir einen kleinen Laden, den wir schon am Morgen entdeckt hatten, und machen Großeinkauf in Postkarten. Nonnen, genauer Novizinnen, mindestens 20 an der Zahl, ziehen mit einer Erwachsenen Nonne durch die Straße und sammeln Nahrung. Sie erhalten die Nahrung im Gegensatz zu den Mönchen ungekocht, da sie wie alle Nonnen nur einmal in der Woche sammeln, daß sie das allerdings wie hier abends tun, ist laut Kyaw ungewöhnlich.

    Im Hotel ruhen wir uns etwas aus auf der Terrasse, dann gibt es ein Shan – Dinner bei Kerzenschein. Es ist inzwischen etwas kühl geworden, daher sind die Moskitos alle weg, die vorher in riesigen Schwärmen um das Licht sich scharten. Das Essen ist hervorragend, es gibt eine Art Schweinefleischpastete, im Bananenblatt gedämpft, gekochte Erdnüsse, eine Art Tofu, gebacken mit Gemüse, Meru-Gemüse und noch ein paar Dinge, die gut schmecken, von denen ich aber zum Zeitpunkt des Aufschreibens nicht mehr weiß, was es war. Die Bedienung ist super – im Hotel gibt es einen alten Herrn als Manager und zwei Mädchen –, ganz sorgfältig und vorsichtig stellt sie uns die Sachen auf den Tisch, ist eifrig und freundlich – insgesamt ist es eine ganz hervorragende Atmosphäre hier.

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