Im Juni/juli 2024 haben wir an Bord der Hanseatic inspiration eine Umrundung Spitzbergens erlebt. Spitzbergen wird meist als Bezeichnung für den gesamten Archipel benutzt, ist aber eigentlich nur die Hauptinsel von Svalbard, wie der gesamte Archipel offiziell heisst. Die Hauptstadt Longyearbyen (2500 Einwohner) liegt ca, 900km Luflinie vom Nordkap in Norwegen entfernt, ungefähr auf halbem Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol. Der nördlichste Punkt unserer Reise war 80°47,33 N, also noch gut 556 nautische Meilen, bzw. 1030 km Luftlinie vom Nordpol entfernt bei einer Meereisbedeckung von 7/10.
Es gibt hier keine indigene Bevölkerung, Jäger, Trapper und Walfänger haben hier schon in frühen Zeiten vorübergehend gesiedelt, in Zeiten des Walfangs ab dem frühen 17. Jhdt. wurden Walrosse und Wale hier nahezu ausgerottet. Die ersten Trapper und Jäger waren vermutlich die Pomoren, eine russische Volksgruppe von den Küsten des Weissen Meeres, die bereits im 15. Jhdt. wohl Spitzbergen erreichten. Kohlebergbau wurde über längere Zeit betrieben, aber nach und nach wegen mangelnder Rentabilität eingestellt, derzeit gibt es nur noch eine Kohlemine in Longyearbyen, deren Betriebseinstellung aber schon festliegt. Der Svalbard Vertrag von 1920 stellt Svalbard unter die Verwaltung Norwegens, das Gebiet ist danach entmilitarisiert, Bergbau für alle unterzeichnenden Nationen zulässig. Russland betreibt derzeit eine Wiederbesiedlung der aufgegebenen Bergbauorte, um Gebietsansprüche zu unterstreichen. Die Fischereirechte sind umstritten.