Burma - Ein Reisebericht
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Kayah

Provinz in Entwicklung

Das Dorf Hta Nee la Leh liegt ganz in der Nähe von Loikaw . Dort zu sehen ist vor allem ein "Schrein" des Kayhtobo-Kults, wo animistische Traditionen gepflegt werden, vor allem auch die rituelle Jagd. Der Platz mit den Pfählen ist der zentrale Kultplatz, hier darf er von jedermann betreten werden, ausser zur Zeit der rituellen Jagd. In dieser Zeit dürfen auch die Frauen das Dorf nicht verlassen und Fremde das Dorf nicht betreten (die Regelungen unterscheiden sich von Dorf zu Dorf, in manchen darf der Ritualplatz von Frauen und Fremden niemals betreten werden, manche Dörfer erlauben das Betreten des Dorfes auch während der Jagd, es müssen dann aber die Geister durch ein entsprechendes Geldopfer besänftigt werden) . Bei unserem Besuch sind die Männer gerade auf der Jagd, wir können also nur den Kultplatz von der Strasse aus betrachten.                   
Am nächsten Abend kehren wir zurück zum Dorf . Die Jäger hatten gestern Pech, deshalb kommen sie erst heute mit Art Antilope zurück und sind gerade angekommen. Vorderlader sind die einzige Waffe. Das Fest beginnt. Die Männer sitzen in Gruppen zusammen, eine Frauengruppe bereitet Gewürze und etwas Salat, aber das Fleisch wird nicht vor Ort gegessen, sondern nur gehäutet und am Feuer geflämmtDas Tier wird zerteilt und jede Familie bekommt einen (kleinen) Anteil. Hirsewein fliesst reichlich. Ein Schrein für die Nats soll noch aufgebaut werden, das dauert aber zu lang, wir gehen dann und schauen uns den Verehrungsplatz am nächsten Morgen an.

 

In Dee Maw Soe besuchen wir den Markt, der am Montag, Mittwoch und Samstag stattfindet, am Samstag ist am meisten los. In einem Dorf der Tiefland -Kayan (die keine traditionelle Kleidung mehr tragen) startet eine 6stündige Wanderungzunächst zum Dorf Padan Kho , wo wir bei Einwohner zu mittag essen (ich nehme an, unsere Agentur hat uns vorangemeldet). Der sehr leutselige Grossvater demonstriert uns ein traditionelles Katapult, mit dem Tonmurmeln zu sportlichen Zwecken auf Ziele geschossen werden, aber auch auf Vögel zur Jagd. In früheren Zeiten waren dies auch Kriegswaffen, dabei wurden damit Steine verschossen. Der Grossvater ist enorm treffsicher und es macht im sichtlich viel Spass, uns das zu zeigen. Von dort wandern wir weiter nach Pan Pet, dem Hauptort der Kayan Padaung. Für die wenigen Touristen ist dies das Hauptausflugsziel von Loikaw aus auf der Strasse, zur Zeit unseres Besuchs gab es aber keinen einzigen Touristen (ausser uns natürlich, aber selbst ist man ja kein richtiger Tourist, besonders, wenn man zu Fuss kommt). Es findet gerade ein Clan-Fest statt, der Clan spielt eine herausragende Rolle in der Kultur. Viele Einwohner sind nach dem Friedensschluss mit den Rebellen aus Thailand zurückgekehrt, wo sie einerseits als Ausstellungsgegenstände missbrauchrt wurden, andererseits aber den Umgang mit Touristen gelernt haben, sie haben jetzt hier vielfach Shops. Ein Teil trägt schon aus beruflichen Gründen traditionelle Tracht, ein Teil - vor allem die jungen Frauen - hat bewusst die Tracht und die Halsringe abgelegt, mit Schals kaschieren sie die lang und dünn scheinenden Hälse. In einem Haus am Ortsausgang (bzw. Ortseingang, wenn man auf der Strasse kommt) wird uns das Ablegen und Anlegen der Halsreifen demonstriert (Kayah 1). Die Wanderung führt uns weiter durch Terassenfelder und schliesslich auf derStrasse zurück nach Loikaw.


Mandalay Kayah-State 1