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Das Bolaven - Plateau erstreckt sich östlich von Pakse. Es ist eine feuchte fruchtbare Hochebene auf einer durchschnittlichen Höhe von ca. 1000 m. Die Landschaft ist gekennzeichnet von Wäldern und
Wasserfällen. Das Plateau ist das Hauptanbaugebiet von Kaffee in Laos, der laotische Kaffee geniesst einen guten Ruf, wird allerdings im Gegensatz zu anderen kaffeeproduzierenden Ländern nicht nur exportiert, sondern zu einem gut Teil im Land selbst
getrunken. Wichtig: Kaffe Lao verlangen, sonst besteht die Gefahr, als Tourist Nescafe zu erhalten. Der Kaffee wird aufgekocht, dann über ein Stofffilter in das
Glas oder Tasse gefiltert mit gesüsster Kondensmilch getrunken. Die Tatsache, dass sich durch die Zugabe der Kondensmilch die Farbe des Kaffes kaum
verändert, sollte nicht irritieren, aber vielleicht die konsumierte Menge etwas begrenzen. Neben Kaffee wird auch ein guter Tee (als Grüntee vermarktet) und viel Gemüse angebaut.
Die schönsten Wasserfälle sind Tat Lo (oder Tadlo) und Tat Fan. In Tat Fan stürzen zwei Fälle über 120 m in die Tiefe in ein enges Tal. Gegenüber steht ein
Guesthouse und Restaurant. Das Essen ist gut, aber allein schon wegen des Blicks lohnt es sich, dort einzukehren. Am Tat Lo gibt es mehrere Unterkünfte, das
beste aus meiner Sicht die Tadlo Lodge, die beidseits des Falls liegt. Einige Bungalows (sehr empfehlenswert) liegen auf der linken Flusseite direkt am Fall, der Lärm ist beträchtlich, stört
aber durch seine natürliche Gleichmässigkeit nicht den Schlaf. Beim Essen im Hauptgebäude lernten wir ein ungewöhnliches Haustier kennen, einen ausserordentlich zutraulichen und
frechen kleinen Otter, der allerdings auch durchaus zwischendurch mal für einige Stunden oder Tage verschwindet. 2005 wurde die Tadlo-Lodge renoviert, da doch inzwischen etwas mitgenommen. Saise
Guesthouse ist eine gute Alternative, besonders die Dependance oben am Fall.
Tadlo Lodge besitzt zwei Elefanten (während unseres Besuchs krank), mit denen Ausflüge in den dichten Wald unternommen werden können. Ein alternativer Elefantenritt ist ein ungefähr
3stündiger Ritt von Kiet Ngong auf den Hügel Phu Asa.
Die Hauptbewohner des Bolaven-Plateau gehören zum Volksstamm der Laven, aber auch einige andere Volksgruppen leben hier. Die Tahoy haben eine interessantes Detail an ihren Häusern: Die
Schlafplätze im Innern des Hauses liegen auf kleinen Podesten erhöht, und an den Schlafplätzen der Töchter findet man kleine Fensterchen, durch die ein potentieller Verehrer mit der Hand hereingreifen kann.
Die Brao (oder Katu) bauen ihre Häuser in einem grossen Kreis, in deren Mitte sich ein weiter Platz findet, auf dem nur ein oder mehrere Zeremonienhäuser für die einzelnen Dorfclans stehen.
Das ganze Dorf ist umgeben von einem Zaun. Unter den auf Stelzen stehenden Häusern sieht man zuweilen fertige Särge, die vorsorglich gefertigt werden. Die Kultur dieser Volksgruppe hat sich -
wie das ja nicht selten der Fall ist - am besten erhalten nicht bei den Menschen, die in ihrer angestammten Umgebung wohnen, sondern bei solchen, die als Strassenbauarbeiter in das
Mekong-Tiefland gezogen sind und auch nach Abschluss dieser Arbeiten dort geblieben sind.
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