Burma - Ein Reisebericht
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Bago

von Yangon nach Bago

Die Fahrt von Yangon nach Bago ist einfach geworden, die Straße ist inzwischen gut ausgebaut. Ein Tagesausflug von Yangon aussieht ist daher problemlos möglich, wir haben Bago aus organisatorischen Gründen allerdings in 2 Abschnitten besucht, einmal auf der Hinfahrt zum goldenen Felsen und erneut bei der Rückfahrt von Mawlamyaing.

Am Stadtrand von Yangon - soweit dieser auszumachen ist - machen wir halt bei einem Nat-Schrein, wo man Opfer bringt, vor allem um eine gute Reise zu erbitten. Die dort residierenden Nats sind sowohl für die Fahrzeuge wie für deren Fahrer zuständig.

Etwas weiter an der Straße nach Bago kommt man an einem großen Soldatenfriedhof vorbei (Taukkyan War Cemetary), hier sind über 6000 Soldaten des Commonwealth aus dem Zweiten Weltkrieg begraben, die Namen auf den Säulen der Gedenkstätte für weitere 27.000 Gefallene ohne Grabstätte sind viele nepalesische, also von Angehörigen der Gurkha-Truppen.

Die Stadt Bago war zeitweise Hauptstadt und hat jetzt ungefähr 50.000 Einwohner. Im Zentrum steht die große Shwemawdaw Pagode, einige Meter höher als die Shwedagon in Yangon und bewacht von 2 großen Cinthe am Südeingang. In der Mittagssonne ist der Besuch kaum empfehlenswert, da es auf der Terrasse sehr heiß wird.



Der Markt lohnt einen Besuch, er zieht sich über mehrere Straßen und wie üblich, kann man dort alles bekommen, was man zum täglichen Leben braucht, von der unvermeidlichen Fischpaste über Trockenfisch zu Obst, Gemüse und Blumen und all das andere, was bei uns ein Supermarkt bieten würde.


Das Kha Khat Wain Kyaung ist ein großes Kloster, eines der größten im Lande, es beherbergt ca. 1000 Mönche, zur Zeit unseres Besuches waren ungefähr 700 anwesend.

Es ist eines der großen Klöster für buddhistische Studien und wird von Mönchen aus allen Landesteilen besucht. Da die Mönche sich überwiegend auf ihre Studien konzentrieren, haben sie keine Zeit, morgens durch die Straßen zu ziehen, um ihre Nahrung zu sammeln. Es gibt daher im Kloster eine Küche, in der von freiwilligen Helfern in riesigen Töpfen von der Bevölkerung gespendete Nahrungsmittel zubereitet werden, Reis und Gemüsesuppe gibt es täglich. Von Zeit zu Zeit gibt es auch größere Sponsoren, die für Abwechslung im Speiseplan sorgen. Vor den Speisesälen hängt ein großer Holzgong, der die Mönche dazu aufruft, sich zu versammeln. Für eine Vielzahl von Kunden ist das schlagen dieses Rumpf an das, in ein vielstimmiges Geheul auszubrechen. Ein Metallengong kündigt dann den Beginn des Mahls an und die Mönche defilieren in langer Reihe schweigend an den großen Reistöpfen vorbei, jeder erhält Reis in eine Schale und begibt sich dann in den Speisesaal.

Dieses Schauspiel wird regelmäßig von einer ganzen Zahl von Touristen beobachtet, ein wenig hat man den Eindruck einer Fütterung im Zoo, der Eindruck relativiert sich allerdings etwas, wenn man bemerkt, dass es sich bei der Mehrzahl der Touristen um Besucher aus Thailand handelt, für die dieser Besuch nicht nur touristische Attraktion, sondern auch religiöse Übung ist, sie beteiligen sich teilweise auch an der Ausgabe des Reis. Bis 12:00 Uhr muss die Mahlzeit, traditionell die einzige des Tages, abgeschlossen sein.

Bago Palast
Im Bereich des alten Königspalastes in der Nähe der Shwemawdaw Pagode ist in den letzten Jahren eine Rekonstruktion entstanden, der Kanbawzathadi Palast. Im Eingangsbereich des Palastes findet man unter anderem Reste der alten Teakholz-Pfeiler des ursprünglichen Palastes, der Thronsaal einschließlich des beeindruckenden Thrones ist ebenfalls rekonstruiert. Mehrere Paläste in Burma sind auf diese Weise wiederhergestellt worden, um den Nationalstolz der Myanmaren zu stärken. Fotografieren innerhalb des Palastes ist verboten und dank lückenloser Überwachung auch nicht möglich.


Etwas außerhalb der Stadt liegen 2 Orte, die man auf keinen Fall versäumen sollte zu besuchen.
Der Shwethalyaung Buddha ist eine liegende Buddha-Statue von 63 m Länge. Die ursprüngliche Figur ist sehr alt, die Geschichte ihrer Erbauung ist jetzt in Flachreliefs an der Rückseite der Figur festgehalten. Nach der Zerstörung von Bago 1757 geriet die Figur in Vergessenheit und wurde vom Dschungel überwuchert. Erst 1880 wurde die Buddhadarstellung wieder entdeckt und restauriert, es folgten weitere Restaurationen sowie eine Überdachung. Besonders prächtig sind die Fußsohlen mit Mosaiken gestaltet.

Weiter südlich, etwas abseits der Straße nach Yangon, steht die Kyaik Pun Pagode. 4 große sitzende Buddhas – Gautama Buddha und 3 Vorzeit-Buddhas – sitzen gegen eine zentrale viereckige Struktur und blicken in die 4 Himmelsrichtungen. Welcher der 4 welcher ist, bleibt der eigenen Interpretation vorbehalten, ein Rückschluss aufgrund der Himmelsrichtungen wie im tibetischen Buddhismus ist offensichtlich nicht möglich. Wie vieles in Myanmar, sind die Buddhas inzwischen vergoldet.

An der Straße zurück nach Yangon kommen wir durch ein kleines Dorf, in dem man schon Stapel von Tontöpfen entlang der Straße aufgebaut sieht. Ein paar Schritte von der Straße weg bringen uns zu einem der Töpfereibetriebe. Während wir der Herstellung der Töpfe auf der Scheibe zu sehen, dringt aus dem Hintergrund ein permanentes Klopfen an unser Ohr. Hier wird mit einem kleinen Schlägel das Muster in den weichen Ton eingeschlagen, faszinierend, wie mit dieser Technik ein regelmässiges Muster entsteht. Das Töpfern ist überwiegend Frauenarbeit.