Die Fahrt von Yangon nach Bago ist einfach geworden, die Straße ist inzwischen gut ausgebaut. Ein Tagesausflug von Yangon aussieht ist daher problemlos möglich, wir haben Bago aus organisatorischen Gründen allerdings in 2 Abschnitten besucht, einmal auf der Hinfahrt zum goldenen Felsen und erneut bei der Rückfahrt von Mawlamyaing.
Am Stadtrand von Yangon - soweit dieser auszumachen ist - machen wir halt bei einem Nat-Schrein, wo man Opfer bringt, vor allem um eine gute Reise zu erbitten. Die dort residierenden Nats sind sowohl für die Fahrzeuge wie für deren Fahrer zuständig.
Die Stadt Bago war zeitweise Hauptstadt und hat jetzt ungefähr 50.000 Einwohner. Im Zentrum steht die große Shwemawdaw Pagode, einige Meter höher als die Shwedagon in Yangon und bewacht von 2 großen Cinthe am Südeingang. In der Mittagssonne ist der Besuch kaum empfehlenswert, da es auf der Terrasse sehr heiß wird.
Der Markt lohnt einen Besuch, er zieht sich über mehrere Straßen und wie üblich, kann man dort alles bekommen, was man zum täglichen Leben braucht, von der unvermeidlichen Fischpaste über Trockenfisch zu Obst, Gemüse und Blumen und all das andere, was bei uns ein Supermarkt bieten würde.
Das Kha Khat Wain Kyaung ist ein großes Kloster, eines der größten im Lande, es beherbergt ca. 1000 Mönche, zur Zeit unseres Besuches waren ungefähr 700 anwesend.
Dieses Schauspiel wird regelmäßig von einer ganzen Zahl von Touristen beobachtet, ein wenig hat man den Eindruck einer Fütterung im Zoo, der Eindruck relativiert sich allerdings etwas, wenn man bemerkt, dass es sich bei der Mehrzahl der Touristen um Besucher aus Thailand handelt, für die dieser Besuch nicht nur touristische Attraktion, sondern auch religiöse Übung ist, sie beteiligen sich teilweise auch an der Ausgabe des Reis. Bis 12:00 Uhr muss die Mahlzeit, traditionell die einzige des Tages, abgeschlossen sein.
Etwas außerhalb der Stadt liegen 2 Orte, die man auf keinen Fall versäumen sollte zu besuchen.
Der Shwethalyaung Buddha ist eine liegende Buddha-Statue von 63 m Länge. Die ursprüngliche Figur ist sehr alt, die Geschichte ihrer Erbauung ist jetzt in Flachreliefs an der Rückseite der Figur festgehalten. Nach der Zerstörung von Bago 1757 geriet die Figur in Vergessenheit und wurde vom Dschungel überwuchert. Erst 1880 wurde die Buddhadarstellung wieder entdeckt und restauriert, es folgten weitere Restaurationen sowie eine Überdachung. Besonders prächtig sind die Fußsohlen mit Mosaiken gestaltet.
Weiter südlich, etwas abseits der Straße nach Yangon, steht die Kyaik Pun Pagode. 4 große sitzende Buddhas – Gautama Buddha und 3 Vorzeit-Buddhas – sitzen gegen eine zentrale viereckige Struktur und blicken in die 4 Himmelsrichtungen. Welcher der 4 welcher ist, bleibt der eigenen Interpretation vorbehalten, ein Rückschluss aufgrund der Himmelsrichtungen wie im tibetischen Buddhismus ist offensichtlich nicht möglich. Wie vieles in Myanmar, sind die Buddhas inzwischen vergoldet.
An der Straße zurück nach Yangon kommen wir durch ein kleines Dorf, in dem man schon Stapel von Tontöpfen entlang der Straße aufgebaut sieht. Ein paar Schritte von der Straße weg bringen uns zu einem der Töpfereibetriebe. Während wir der Herstellung der Töpfe auf der Scheibe zu sehen, dringt aus dem Hintergrund ein permanentes Klopfen an unser Ohr. Hier wird mit einem kleinen Schlägel das Muster in den weichen Ton eingeschlagen, faszinierend, wie mit dieser Technik ein regelmässiges Muster entsteht. Das Töpfern ist überwiegend Frauenarbeit.